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knnten sich die Machtverhltnisse so angleichen?
Die Barfrau riss ihn aus seinen Gedanken.
"Das Netz funktionierte vorhin noch. Mein Bruder hat erzhlt, dass
die Kirchentruppen Erschiessungskommandos durch die Straen
schickte, lange bevor Hokkaidos Rache in den Konflikt eingriff. Die
Polizei deeskaliert einen Scheiss, nicht ein Polizist hatte heute auf
der Strae in die Kmpfe eingegriffen."
Hoffentlich nicht deshalb, weil sie alle hinter mir her sind, dachte
Mamoru amsiert. Die Sache klang blutig, brachte ihm aber mg-
licherweise den Kriegsnebel, den er fr seine Schlacht brauchte.
Wenn alles glatt liefe, wre er morgen ein reicher Mann.
Er bezahlte den Kaffee und lie die schlechtgelaunte Frau mit ihr-
em nutzlosen Fernseher hinter sich. Im Wagen schlief sein Onkel
noch immer. Er schwitzte. Wahrscheinlich wieder Fieber. Sie
fuhren weiter Richtung Cubuyata City.
Ab einer guten Stunde vor den Stadtgrenzen vergrerte sich der
Strom der entgegenkommenden Fahrzeuge kontinuierlich. Er kom-
binierte aus den Nachrichtenversatzstcken, dass die Menschen aus
der City flohen. Darunter besonders viele Familien und ltere, den
Fahrzeugen nach ungeachtet ihrer gesellschaftlichen Zugehrigkeit:
Von Verbrennungsmotoren zu moderneren Elektrofahrzeugen, fr
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die nur in einem 50 Kilometerradius um den Stadtkern Ladespulen
in der Fahrbahn eingelassen waren, bewegte sich alles auf den
Strae was sich Mamoru nur vorstellen konnte. Mit den Batterien
wrden die teureren Modelle noch eine Weile weiterfahren
knnen, gerade bei den gnstigen Ausfhrungen ging der niedrige
Preis aber in aller Regel auf die Gre der Batterie.
Mamoru versuchte seine Lage einzuordnen und war sich nicht sich-
er, ob das zu erwartende Chaos in der Stadt sein Vorhaben eher
verschleiernd begnstigte oder erschwerte. Doch ihm blieb keine
Wahl, er musste die Ware schnellstmglich loswerden, frher oder
spter wrde ihn jemand aufspren, Polizei oder Konzern, und
dann htte auch sein Onkel ein Problem.
Die vermutete Stunde dehnte sich in den um Cubuyata vllig ver-
stopften Straen auf knapp drei. Es war bereits spter Abend, als
Mamoru auf die Abfahrt zum Raumhafen und damit in eine lange
Schlange verschiedenster Fahrzeuge einbog. Am vorderen Ende
winkte das Bordpersonal vor heruntergelassenen Schranken die
Wagen in die Gegenrichtung. Die Ratten mssen auf dem
sinkenden Schiff bleiben, dachte Mamoru. Er setzte zurck und
fuhr zurck auf die Hauptstrae, nur um die nchste Abzweigung
Richtung Elektrizittswerk zu nehmen. Dort angekommen stieg er
aus und sah nach seinem Onkel, der noch immer schlief.
Mamoru sah sich um. Der kleine Wald zog sich wie eine schwarz-
grne ffnung durch die weie Umgebung. Der Schnee hatte
erneut begonnen die Stadt unter sich zu bedecken.
Mamoru wollte gerade den Wald betreten, als er auf dem Weg je-
manden in einer braunen Uniform schnell auf sich zukommen sah.
Panik stieg in ihm auf. Er griff in seine Jackentasche und umfasste
die Laserwaffe, die er seit der Flucht auf dem Marktplatz bei sich
hatte.
"He, Sie. Warten Sie", rief ihm der Uniformierte zu. Er kannte die
Uniform nicht, lie von Adrenalin durchsetzt aber jede noch so
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abwegige Erklrung als mglich gelten. Wie zur Hlle hatten Sie
ihn gefunden? Er hatte die Quader untersucht, da war nirgendwo
ein Sender. War er mit Nanowanzen getaggt? Verdammt, diese
Mglichkeit war ihm nicht eingefallen. Er rannte in den Wald, un-
fhig einen weiteren Gedanken zu fassen.
"Bleiben Sie doch stehen!", rief ihm der Mann hinterher. Vielleicht
war es ihm mglich ihn abzuhngen. Einen sonderlich sportlichen
Eindruck hatte er nicht gemacht. Mamoru sah sich um, der Uni-
formierte begann auch zu rennen. Ein heftiger Schlag gegen sein
Knie lie ihn aufschreien. Der Stamm eines entwurzelten Baums
hatte sich ihm in den Weg gestellt. Unter Schmerzen auf dem Rck-
en liegend, versuchte er aufzustehen. Doch sein Verfolger war
schneller und hatte sich bereits vor ihm aufgebaut.
"Hab ich sie", sagte er und grinste. Mamoru griff in seine
Westentasche und holte die kleine Laserwaffe hervor. Der Mann
wich zurck.
"Oh", sagte er und hielt abwehrend die Hnde vor sich. Mamoru
sah seine letzte Chance gekommen. Er drckte den Auslser durch
und hielt ihn einige Sekunden fest. Der Krper des Uniformierten
fiel vornber in den weien Schnee. Ein Bndel bedruckter Bltter,
das Mamoru zuvor bersehen hatte, lste sich aus seiner linken
Hand. Mamoru stie den Mann mit seinem Fu an, um sich zu
vergewissern, dass er keine Gefahr mehr fr ihn darstellte und hob
dann eines der Bltter auf. Dnnes, berdimensioniertes Papier,
das seiner Konsistenz nach schon sehr lange lagerte, berichtete
ber Nachrichten aus der Stadt. Er hatte keine Zeit jetzt zu lesen,
steckte daher eine der Zeitungen zusammengerollt in seine
Jackentasche.
Er zog sich eine Mtze ber den Kopf und marschierte zwischen
den Bumen auf einem kleinen Trampelpfad. Er atmete tief durch.
Feuchter Nadelgeruch erinnerte ihn an seine Kindheit im Sden,
als seine Eltern noch Arbeit in der Stadt hatten. Er genoss die
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warmen Gedanken und verlie den Wald auf eine weite Ebene, an
deren Ende ein hoher Drahtzaun gen Himmel ragte. Weit im Osten
waren die wartenden Fahrzeuge auszumachen, direkt hinter dem
Zaun der Raumhafen selbst.
Gebckt stahl er sich im Schutze der Schneeflocken zur Drahtwand,
die sich nach rechts Richtung Strae und links soweit er blicken
konnte erstreckte. Auf dem Raumhafen selbst standen etwa zwan-
zig Schiffe. Keines machte den Eindruck in absehbarer Zeit abzu-
fliegen, offenbar hatte die Stadtverwaltung oder die Raumhafenlei-
tung ein Flugverbot erteilt. Vielleicht wegen des anhaltenden Sch-
neefalls, wahrscheinlicher wegen der immensen Unruhen, die die
City derzeit beschftigten.
Er zog eine kleine Zange aus seiner Jackentasche und kniff ein
medizinballgroes Loch in den Zaun, durch den er auf den Beton
der Landeflchen stieg. Anschlieend eilte er hinter den
zahlreichen Umspannungsksten, die entlang dem Zaun verteilt
waren, weiter weg vom Eingangsbereich des Flughafens.
Er las zur Sicherheit noch einmal den Zettel, den Klaus ihm in der
Kneipe gegeben hatte. "Adenauer, rot" stand darauf. Mamoru
musterte das Gelnde. Weiter entlang des Zauns von den Hauptge-
buden entfernt stand ein mittelgroer, knallig roter Transporter,
das musste die Adenauer sein.
Mamoru bentigte einige Minuten, bis er sich schleichend und
stndig umsehend dem oberflchlich verlassenen Raumschiff
genhert hatte. Er stieg die angedockte Treppe zur Ladetr hoch
und klopfte. Noch einmal lie er seinen Blick ber die gesamten
Landebahnen schweifen, nach wie vor erkannte er keine
Lebenszeichen.
Mit einem Quietschen ffnete sich die dicke Tr. Einer von Klaus'
Leuten kam zum Vorschein, musterte ihn und sagte ber seine
Schulter: "Der Daloontyp, Boss." Da bestiehlt man einen Konzern
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und trgt prompt seinen Namen, dachte Mamoru, der nun dem
brtigen Kapitn in die Augen blickte.
"Haben sie die Ware dabei?" Das sanfte Lcheln des Schmugglers
in der Kneipe war einem khlen Blick gewichen.
Mamoru ffnete seine Jacke und zog unter seinem Pullover den
Grtel hervor. Er gab ihn dem Brtigen, der ihn sogleich hinter sich
seinen Mnnern zuwarf. Mamorus Hand zuckte in seine Jack-
entasche und packte die kleine Laserwaffe.
"Wo ist meine Bezahlung?" Mamoru hatte kein gutes Gefhl bei der
Sache.
Klaus drehte sich um und rief "Gebt dem Mann sein Geld" und trat [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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knnten sich die Machtverhltnisse so angleichen?
Die Barfrau riss ihn aus seinen Gedanken.
"Das Netz funktionierte vorhin noch. Mein Bruder hat erzhlt, dass
die Kirchentruppen Erschiessungskommandos durch die Straen
schickte, lange bevor Hokkaidos Rache in den Konflikt eingriff. Die
Polizei deeskaliert einen Scheiss, nicht ein Polizist hatte heute auf
der Strae in die Kmpfe eingegriffen."
Hoffentlich nicht deshalb, weil sie alle hinter mir her sind, dachte
Mamoru amsiert. Die Sache klang blutig, brachte ihm aber mg-
licherweise den Kriegsnebel, den er fr seine Schlacht brauchte.
Wenn alles glatt liefe, wre er morgen ein reicher Mann.
Er bezahlte den Kaffee und lie die schlechtgelaunte Frau mit ihr-
em nutzlosen Fernseher hinter sich. Im Wagen schlief sein Onkel
noch immer. Er schwitzte. Wahrscheinlich wieder Fieber. Sie
fuhren weiter Richtung Cubuyata City.
Ab einer guten Stunde vor den Stadtgrenzen vergrerte sich der
Strom der entgegenkommenden Fahrzeuge kontinuierlich. Er kom-
binierte aus den Nachrichtenversatzstcken, dass die Menschen aus
der City flohen. Darunter besonders viele Familien und ltere, den
Fahrzeugen nach ungeachtet ihrer gesellschaftlichen Zugehrigkeit:
Von Verbrennungsmotoren zu moderneren Elektrofahrzeugen, fr
270/286
die nur in einem 50 Kilometerradius um den Stadtkern Ladespulen
in der Fahrbahn eingelassen waren, bewegte sich alles auf den
Strae was sich Mamoru nur vorstellen konnte. Mit den Batterien
wrden die teureren Modelle noch eine Weile weiterfahren
knnen, gerade bei den gnstigen Ausfhrungen ging der niedrige
Preis aber in aller Regel auf die Gre der Batterie.
Mamoru versuchte seine Lage einzuordnen und war sich nicht sich-
er, ob das zu erwartende Chaos in der Stadt sein Vorhaben eher
verschleiernd begnstigte oder erschwerte. Doch ihm blieb keine
Wahl, er musste die Ware schnellstmglich loswerden, frher oder
spter wrde ihn jemand aufspren, Polizei oder Konzern, und
dann htte auch sein Onkel ein Problem.
Die vermutete Stunde dehnte sich in den um Cubuyata vllig ver-
stopften Straen auf knapp drei. Es war bereits spter Abend, als
Mamoru auf die Abfahrt zum Raumhafen und damit in eine lange
Schlange verschiedenster Fahrzeuge einbog. Am vorderen Ende
winkte das Bordpersonal vor heruntergelassenen Schranken die
Wagen in die Gegenrichtung. Die Ratten mssen auf dem
sinkenden Schiff bleiben, dachte Mamoru. Er setzte zurck und
fuhr zurck auf die Hauptstrae, nur um die nchste Abzweigung
Richtung Elektrizittswerk zu nehmen. Dort angekommen stieg er
aus und sah nach seinem Onkel, der noch immer schlief.
Mamoru sah sich um. Der kleine Wald zog sich wie eine schwarz-
grne ffnung durch die weie Umgebung. Der Schnee hatte
erneut begonnen die Stadt unter sich zu bedecken.
Mamoru wollte gerade den Wald betreten, als er auf dem Weg je-
manden in einer braunen Uniform schnell auf sich zukommen sah.
Panik stieg in ihm auf. Er griff in seine Jackentasche und umfasste
die Laserwaffe, die er seit der Flucht auf dem Marktplatz bei sich
hatte.
"He, Sie. Warten Sie", rief ihm der Uniformierte zu. Er kannte die
Uniform nicht, lie von Adrenalin durchsetzt aber jede noch so
271/286
abwegige Erklrung als mglich gelten. Wie zur Hlle hatten Sie
ihn gefunden? Er hatte die Quader untersucht, da war nirgendwo
ein Sender. War er mit Nanowanzen getaggt? Verdammt, diese
Mglichkeit war ihm nicht eingefallen. Er rannte in den Wald, un-
fhig einen weiteren Gedanken zu fassen.
"Bleiben Sie doch stehen!", rief ihm der Mann hinterher. Vielleicht
war es ihm mglich ihn abzuhngen. Einen sonderlich sportlichen
Eindruck hatte er nicht gemacht. Mamoru sah sich um, der Uni-
formierte begann auch zu rennen. Ein heftiger Schlag gegen sein
Knie lie ihn aufschreien. Der Stamm eines entwurzelten Baums
hatte sich ihm in den Weg gestellt. Unter Schmerzen auf dem Rck-
en liegend, versuchte er aufzustehen. Doch sein Verfolger war
schneller und hatte sich bereits vor ihm aufgebaut.
"Hab ich sie", sagte er und grinste. Mamoru griff in seine
Westentasche und holte die kleine Laserwaffe hervor. Der Mann
wich zurck.
"Oh", sagte er und hielt abwehrend die Hnde vor sich. Mamoru
sah seine letzte Chance gekommen. Er drckte den Auslser durch
und hielt ihn einige Sekunden fest. Der Krper des Uniformierten
fiel vornber in den weien Schnee. Ein Bndel bedruckter Bltter,
das Mamoru zuvor bersehen hatte, lste sich aus seiner linken
Hand. Mamoru stie den Mann mit seinem Fu an, um sich zu
vergewissern, dass er keine Gefahr mehr fr ihn darstellte und hob
dann eines der Bltter auf. Dnnes, berdimensioniertes Papier,
das seiner Konsistenz nach schon sehr lange lagerte, berichtete
ber Nachrichten aus der Stadt. Er hatte keine Zeit jetzt zu lesen,
steckte daher eine der Zeitungen zusammengerollt in seine
Jackentasche.
Er zog sich eine Mtze ber den Kopf und marschierte zwischen
den Bumen auf einem kleinen Trampelpfad. Er atmete tief durch.
Feuchter Nadelgeruch erinnerte ihn an seine Kindheit im Sden,
als seine Eltern noch Arbeit in der Stadt hatten. Er genoss die
272/286
warmen Gedanken und verlie den Wald auf eine weite Ebene, an
deren Ende ein hoher Drahtzaun gen Himmel ragte. Weit im Osten
waren die wartenden Fahrzeuge auszumachen, direkt hinter dem
Zaun der Raumhafen selbst.
Gebckt stahl er sich im Schutze der Schneeflocken zur Drahtwand,
die sich nach rechts Richtung Strae und links soweit er blicken
konnte erstreckte. Auf dem Raumhafen selbst standen etwa zwan-
zig Schiffe. Keines machte den Eindruck in absehbarer Zeit abzu-
fliegen, offenbar hatte die Stadtverwaltung oder die Raumhafenlei-
tung ein Flugverbot erteilt. Vielleicht wegen des anhaltenden Sch-
neefalls, wahrscheinlicher wegen der immensen Unruhen, die die
City derzeit beschftigten.
Er zog eine kleine Zange aus seiner Jackentasche und kniff ein
medizinballgroes Loch in den Zaun, durch den er auf den Beton
der Landeflchen stieg. Anschlieend eilte er hinter den
zahlreichen Umspannungsksten, die entlang dem Zaun verteilt
waren, weiter weg vom Eingangsbereich des Flughafens.
Er las zur Sicherheit noch einmal den Zettel, den Klaus ihm in der
Kneipe gegeben hatte. "Adenauer, rot" stand darauf. Mamoru
musterte das Gelnde. Weiter entlang des Zauns von den Hauptge-
buden entfernt stand ein mittelgroer, knallig roter Transporter,
das musste die Adenauer sein.
Mamoru bentigte einige Minuten, bis er sich schleichend und
stndig umsehend dem oberflchlich verlassenen Raumschiff
genhert hatte. Er stieg die angedockte Treppe zur Ladetr hoch
und klopfte. Noch einmal lie er seinen Blick ber die gesamten
Landebahnen schweifen, nach wie vor erkannte er keine
Lebenszeichen.
Mit einem Quietschen ffnete sich die dicke Tr. Einer von Klaus'
Leuten kam zum Vorschein, musterte ihn und sagte ber seine
Schulter: "Der Daloontyp, Boss." Da bestiehlt man einen Konzern
273/286
und trgt prompt seinen Namen, dachte Mamoru, der nun dem
brtigen Kapitn in die Augen blickte.
"Haben sie die Ware dabei?" Das sanfte Lcheln des Schmugglers
in der Kneipe war einem khlen Blick gewichen.
Mamoru ffnete seine Jacke und zog unter seinem Pullover den
Grtel hervor. Er gab ihn dem Brtigen, der ihn sogleich hinter sich
seinen Mnnern zuwarf. Mamorus Hand zuckte in seine Jack-
entasche und packte die kleine Laserwaffe.
"Wo ist meine Bezahlung?" Mamoru hatte kein gutes Gefhl bei der
Sache.
Klaus drehte sich um und rief "Gebt dem Mann sein Geld" und trat [ Pobierz całość w formacie PDF ]